Das Fell wird dünner

24.08.2007

Das Fell der GEZ wird offenbar dünner. Mit eigenwilligen Schreiben wird die erste Kommunikationsplattform unter Druck gesetzt, die sich — außerhalb der öffentlich-rechtlichen Kontrolle — intensiv mit der Rundfunkgebühr auseinander setzt. Davon erfährt der ausschließlich öffentlich-rechtliche Bürger allerdings nichts. Deshalb steht es auch nicht bei ARD oder ZDF, sondern bei HEISE.de

Auch ein Form des Umgangs mit dem Thema. Wurde vor knapp einem Jahr noch argumentiert, die Gebührenregelung werde sicher bald grundlegend überarbeitet (s. Bericht der Tagesschau vom 19.10.2006)). Da war die Stimmung noch ausreichend aufgeheizt, selbst in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung war man der Ansicht, es würde wohl bald was passieren, die Gebührenerhebung grundlegend geändert.

Was sich ändert, ist wohl lediglich die Strategie. Statt sich inhaltlich mit den Gegnern der Gebühr für neuartige Emfpangsgeräte auseinander zu setzen, wird mit Spitzfindigkeiten ein Angriff in die Flanke gestartet. Denn ansonsten hört und sieht man nichts von etwas, was man ansatzweise als Novellierung der Gebührenerhebung einstufen könnte.

Natürlich steht der GEZ und den öffentlich rechtlichen Anstalten zu, dass man sich gegen falsche Behauptungen wehren darf und muss. Wenn also der Gebühren-Igel darauf hinweist, es ginge um mehr, dann relativiert das womöglich die ganze Maßnahme. Denn was falsch ist, bleibt falsch, egal wie oft es wiederholt wird. Allerdings fällt schon auf, dass es offenbar keine Eile hatte mit der Richtigstellung. Vor allem stellt sich natürlich die Frage, warum ein entsprechender Einwand mit Geplänkel wie den im Heise-Bericht dargestellten Begrifflichkeiten aufgefüllt sein muss.

Offenbar tut man sich im Dunstkreis der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit ausschließlich inhaltlicher Auseinandersetzung schwer. Da muss allem Anschein nach immer ordentlich Geblubber drum herum sein. Oder einfach nur „eben drum“. Denn statt — als markantes Beispiel herausgriffen — einer Erklärung, wofür denn nun die über sieben Milliarden Gebühren unbedingt erforderlich sind, wird gebetsmühlenhaft wiederholt, dass es keinesfalls weniger werden darf. Das hat bereits der Fernsehbericht vor einem Jahr betont. In diesem Sinne: „Eben drum“ machen wir weiter.

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