Brief an den HR — Teil II

10.06.2008

Sie erinnern sich an den „Brief an den HR“? Es geht weiter!
Persönliche Daten haben wir wieder geschwärzt, die tun nichts zur Sache. Ansonsten reichen wir die Schreiben inhaltlich unbearbeitet weiter. Ob die darin aufgestellten Behauptungen stimmen, konnten wir nicht prüfen - solange man uns nicht das Gegenteil beweist, sei jeder Partei Ihr Standpunkt gegönnt. Wobei wir einräumen, dass uns die Argumente des „HR-Kunden“ schlüssig erscheinen.


Das meint der HR (Zusammenfassung, da uns keine Wiedergabe-Genehmigung des HR für das Originalschreiben vorliegt und eine Nachfrage vermutlich Jahre dauern würde):

Herr Dr. Helmut Reitze (Intendant des HR) habe das Schreiben von 16.05.2008 zur Kenntnis genommen und an die Fachabteilung zur Beantwortung übergeben. Das Gebührenkonto habe aber bei der Abmeldung kein Guthaben von 5,52 € aufgewiesen. Vielmehr habe das Konto lediglich 0,41 € Guthaben enthalten, was mit einer anliegenden Auflistung belegt wäre. Die seien mit einer fälligen Gebühr verrechnet worden, woraus ein Rückstand von 5,11 € entstünde.

Die Antwort ist datiert auf den 29.05.2008. Im Vergleich zu anderen Vorgängen, die uns bekannt sind (z.B. Verwaltungs­klagen) ging diese Reaktion ja mal richtig fix und fällt - hört! hört! - ungewohnt konkret aus.


Unserm wackerer Streiter schwellen die Halsadern. Ob der Ton immer in der richtigen Oktave liegt, mag jeder für sich entscheiden. Unsere Anteilnahme hat der Schreiber:

D - 64 xxx Darmstadt, 09.06.08

Hessischer Rundfunk
- Anstalt des öffentlichen Rechts -
- Geschäftsleitung -
Bertramstrasse 8
60 320 Frankfurt am Main
- per Fax 069 / 155-33 69 -

Hier: Radio-Anmeldung Mein Schreiben vom 01.05.08
Ihre Antwort vom 14.05.08, Bearbeiterin: Frau xxxxxxxxx
Mein Schreiben vom 16.05.08
Ihre Antwort vom 29.05.08; Bearbeiterin: Frau xxxxxxx

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihr o.a. Schreiben ist hier vor einigen Tagen eingegangen. Ich verbitte mir ein für alle Mal Ihre Unverschämtheiten. Ich habe meine gesamte in dieser leidigen Sache geführte Korrespondenz, ursprünglich mit der in meinen Augen mafia-ähnlichen GEZ, später mit Ihnen direkt, durchgesehen.

Einen „Säumniszuschlag“ in Höhe von EUR 5,11 gibt es nicht, hat es nie gegeben. Selbst wenn Sie irgendetwas „verrechnet“ hätten, so wären sie verpflichtet gewesen, dies mir zunächst mitzuteilen und dann den Betrag von EUR 0,41 zurückzuüberweisen. Da Sie dies - auch nach Ihren eigenen „Berechnungen“ - nie getan haben, stellt sich für mich hier die Frage nach Straftatbeständen wie Unterschlagung, Betrug, ungerechtfertigte Bereicherung pp.

Sollten sie weiter auf diesem angeblichen „Säumniszuschlag“ herumreiten, so werde ich eine entsprechende Strafanzeige nicht nur in Erwägung ziehen müssen. Es reicht jetzt wirklich ! Noch (!) leben wir in einer sog. „Demokratie“ und ich muss mir Ihre Anmassungen nicht länger bieten lassen.

Ich bin nicht Ihr Zahl-Sklave, sondern freier Bürger eines angeblich freien Landes. Mein „Gebührenkonto“ weist definitiv keinen „Rückstand“ aus. Ihre Verbuchungsschlampereien gehen nicht zu meinen Lasten. Wenn ich in 2006 auf ein dem HR gehörendes Konto, über dessen Existenz ich mich noch unmittelbar (!) vor der Überweisung versichert habe, plötzlich keine Überweisung mehr tätigen kann, ist das nicht mein Bier !

Und wenn die - nicht rechtsfähige ! - GEZ in 2006 schreibt: „Diese Erinnerung ist für Sie kostenfrei“ und ich dann an Sie überweise, dann kann überhaupt kein wie auch immer gearteter „Säumniszuschlag“ anfallen. Liegt Absurdistan eigentlich in Frankfurt/M. in der Bertramstrasse 8?!

Ich fasse nochmals - und zwar letztmals - zusammen:

  • Für Mai 2008 steht Ihnen keine Gebühr mehr zu, da diese bereits für den abgemeldeten Monat September 2006 bezahlt und von Ihnen auch nicht erstattet wurde.
  • Ab Juni 2008 überweise ich Ihnen monatlich EUR 5,52 auf das Konto des HR bei der Landesbank Hessen-Thüringen, BLZ 500 500 00, Konto-Nummer 12345500.

Die erste Ausführung dieses Dauerauftrags ist inzwischen erfolgt. Sollte auch dieses Konto plötzlich „verschwinden“, so werde ich - wie Ihnen angekündigt - ein Sperrkonto einrichten, auf das ich monatlich die Gebühren einzahle. Weiteres ist zu diesem absurden Theater nicht mehr zu sagen bzw. zu schreiben.

Und ich habe auch keine Lust mehr, meinen Lebensabend mit sinnlosen Korrespondenzen mit lernresistenten Leuten vom HR zu verplempern. Ich weise nochmals darauf hin, dass Sie einen strikten Datenschutz zugesagt haben. Dies bedeutet definitiv auch, dass Sie nicht berechtigt sind, meine Daten an die GEZ weiterzugeben !

Mit freudlosen Grüssen !

Kopie an „IG Rundfunkgebührenzahler Deutschland“

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