Es geht auch ohne!

07.11.2008

Fernbedienung eines gebührenpflichtigen Rundfunkempfängers
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Nebenstehend haben wir die Fernbedienung eines gebühren­pflichtigen Rund­funk­empfangs­gerätes. Denn ein Rund­funk­empfänger ist grundsätzlich gebühren­pflichtig. Benutzt oder unbenutzt - egal. Weil die Rund­funk­­anstalten das so wollen und es deshalb so im Rund­funk­gebühren­staats­vertrag (RGebStV) steht. Zumindest kann man das so hinein­interpre­tieren oder mit Wohlwollen heraus­lesen und zumindest sind Richter bis vor wenigen Jahren dieser Auffassung der öffentlich-rechtlichen Rund­funk­anstalten (ÖRRA) gefolgt.

Allerdings sind Richter nicht doof. Vor allem sind sie nicht die Vasallen der ÖRRA. Das führt jetzt im Selbst- und Rechts­verständnis der ÖRRA zu Irritationen. Denn da „erdreisten“ sich doch tatsächlich Richter, den ÖRÄ deren Rechtsauffassung vor die Füße zu schmeißen. Während sie den ersten Fall noch mit mangelnder Übersicht des Richters abtun, schlagen schon die nächsten Entscheidungen ein. Und folgen in letzter Zeit immer häufiger und schneller dem „verwirrten“ Richter.

Die Welt ist eben doch nicht das Zentrum des Universums. So wie die katholische Kirche aus Angst vor Ihrer Souveränität annahm, sie müsse Unsinn aufrecht erhalten und dafür alles nieder machen, verteidigen die ÖRRA die fragwürdige Gebührenpflicht für jeden Gegenstand, der nur im Entferntesten als Rund­funkempfangs­gerät taugen könnte. Die ÖRRA verteidigen ihre Sicht auf die eigene Zukunft mit dem Eifer der Kreuzritter beim Kampf um Jerusalem. Eine gigantische Materialschlacht ohne nachhaltige Wirkung - in beiden Fällen. Nur werden die Bürger den ÖRRA kaum so viel Zeit für Einsicht lassen wie der Kirche mit deren Haltung zu Galileo Galilei.

Bedauerlicherweise erkennt bei den Anstalten offenbar niemand die echte Chance, die sich nun bietet. Würden die ÖRRA ihre „Gebührenpflicht“ in ein „ergänzendes Angebot“  wandeln und dem Bürger einfach mal die Wahl lassen, ob ihr oder ihm das was Wert ist, wäre die Überraschung womöglich groß. Vermutlich gäbe es den vermeintlichen und latent beschworenen Gebühreneinbruch gar nicht. Denn es gibt genug, die das Angebot der ÖRRA durchaus schätzen. Allerdings werden die Anhänger langsam madig, weil das Buhlen um das schlechteste Programm mit den Privaten, das Verstecken der Programm-Perlen im Nachtprogramm und das mantra-artige repetieren von „wir sind die Besten und haben den Längsten“-Sprüchen selbst eingeschworenen Fans irgendwann die Lust und Laune verdirbt. Erfahrungsgemäß zahlen Fans nämlich nur dann bereitwillig Eintritt, wenn für das Geld auch was geboten wird.

 

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