Wozu eine eigene Meinung?

05.12.2008

Wir haben 62 Bundespolitiker zum Thema Rundfunk um ihre Meinung gebeten. Die Aussagen entsprechen dem Inhalt des Vakuums: Leere.

Update:

Abends waren noch zwei weitere, ausführliche Antworten in der (Brief-)Post. Diese sind in der Übersicht, aber nicht in diesem Artikel, eingepflegt.

Von 62 angeschriebenen Bundestagsabgeordneten ist nach einer Woche von fünf eine Antwort gekommen. Wobei das genau betrachtet nicht stimmt - wirklich geantwortet haben drei. Und die dritte Antwort wurde durch Nachfassen erzwungen.

Grundsätzlich zeichnet sich der Trend ab, das Bundespolitiker entweder keine Meinung haben, oder diese Meinung anderen überlassen, oder meinen, kein Recht auf eine Meinung zu haben, weil andere dafür zuständig sind. Dieses Zuständigkeitsproblem wäre sicherlich keins, wenn wir zu einer Podiums­diskussion geladen hätten, die in einem der öffentlich-rechtlichen Sender ausgestrahlt worden wäre. Denn vor öffentlich-rechtlichen Kameras haben Politiker im Regelfall immer eine Meinung. Selbst dann, wenn sie eigentlich nicht danach gefragt werden, und an ihren Antworten erkennbar ist, dass Ahnungs­losigkeit tatsächlich einen Namen haben kann.

Wir sind ja nur kleine dumme Bürger. Mit kleinen dummen Fragen. Wir sind nicht wichtig. Wir werden durchgereicht. Wir sollen uns an die Zuständigen wenden.

Das haben wir getan. Die haben uns auch nicht zugehört und uns nicht ernst genommen. Deshalb sind wir vor Verwaltungsgerichte gezogen. Aber davon wissen Bundespolitiker offensichtlich nichts, denn darüber berichten die öffentlich-rechtlichen Medien nicht.

Sehr geehrte Politikerinnen und Politiker:

Wir ­„machen“ euch. Denn wir sind das Volk. So wie die Gerichte augenblicklich urteilen, war es leichtfertig von den Zuständigen, uns nicht ernst zu nehmen. Und dank Internet brauchen wir kein öffentlich-rechtliches System, damit unsere Meinung Menschen erreicht. Die erfolgreichen Urteile gegen die öffentlich-rechtlichen Anstalten werden zwar von diesen totgeschwiegen. Aber das Internet und die selbstfinanzierte, freie Presse sorgt dafür, dass diese Informationen nicht unterschlagen wird. Genauso wenig, wie wir die Meinungslosigkeit unserer „Volksvertreter“ unterschlagen werden. Die nur spärlich vorhandene eigene Meinung der niedersächsischen Bundespolitiker zu einem jeden Bürger betreffenden Thema  haben wir auf einer eigenen Seite zusammen getragen.

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