Staatsfernsehen?

19.12.2008

Ergänzung (24.12.2008)

Zum Thema „unabhängiges öffentlich-rechtliches Fernsehen“ hätten wir noch einen Nachschlag. Es geht um Sonnenenergie und die Berichterstattung der ÖR-Medien. So ganz nebenbei werden einige höchst interessante Erkenntnisse über die Leitlinien der ARD vermittelt. Knapp neun Minuten, die sich lohnen!

Letztendlich ist alles eine Frage der Wahrnehmung. Grundsätzlich gilt jedoch die Regel, dass die Objektivität zunimmt, je weniger man in einen Vorgang involviert ist. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Satz «Mit Inkrafttreten des zwölften Rundfunk­änderungs­staats­vertrages steht die staatliche Finanzierung von ARD und ZDF mit dem EG-Beihilferecht im Einklang» bemerkenswert. Der kommt von Neelie Kroes, die EU-Kommissarin für Wettbewerb.

Demnach ist die vielgepriesene „Staatsferne“ des deutschen Rundfunks genau das, was der Bürger wahrnimmt, ebenfalls in der Wahrnehmung der EU-Kommissarin: Ein parteibuch-relevanter Jobcenter, finanziert durch Regelungen der Minister­präsidenten, auf „staatsfern“ getrimmt mittels «Geld Extern Zahlenlassen». Frei nach dem Motto: «Was der Staat nicht selber nimmt, ist ja wohl nicht seins».

Erwartungsemäß erfüllen die Chefetagen von ARD und ZDF ihren Job und jammern uns die Ohren über Kröten voll, die geschluckt werden müssten. Dass genau das «Kröten schlucken» für die Bürger das Problem ist, wird dabei natürlich mal wieder ignoriert. Denn zum 1. Januar 2009 reißen die Anstalten das Maul noch weiter auf.

Psychologisch geschickt bleibt der neue Gebührensatz unter der 18 EUR-Marke und verschleiert damit leidlich die Gebührensteigerung um 5,3%. Das passt perfekt in die aktuelle Wirtschaftslage und nennt sich «antizyklisches Verhalten»: Bloß weil überall die Preise sinken, muss man ja nicht mitmachen. Hier wird sozusagen der Gegentrend gesetzt. Damit lassen sich die Anstalten das „Kröten schlucken“ mit Kröten versüßen. Wenig verwunderlich dabei ist, dass die „süßen Kröten“ nicht beklagt werden. Zumindest nicht von den Anstalts­oberen. Denn „unabhängiger Rundfunk“ heißt eben auch, sich einen Dreck um die Bedürfnisse der Bevölkerung scheren müssen und einfach nur auf dicke Hose machen können. Das nennt man dann

Weihnachtsbaum und Text Frohes Fest!

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