GEZ: Gierig eigennützig zulangen!

23.09.2011

ARD und ZDF öffnen ihren Gierschlund und sind mit dem ordentlichen Mehrertrag, den die Gebührenänderung 2013 mit Sicherheit bringt, noch unzufrieden. Sie hätten gern noch 1,47 Milliarden Euro extra oben drauf.

Das wären pro Rundfunkgebührenrechnung mal eben 88 Cent mehr. Pro Monat. Wie das ZDF ausrechnen will, dass das «die niedrigste Rate» sei, die der Sender jemals angemeldet hat, sei dahin gestellt. In absoluten Zahlen sind das rund 5% Preiserhöhung für die Beitragszahler im Monat. Bezogen auf die Gesamtsumme von ca. 7,6 Milliarden sind es mehr als 19%, die das im Jahr zusätzlich in die Kasse spülen soll.

Gleichzeitig verkünden die Sender unisono, dass gespart werden würde und alles, was irgendwie im entferntesten mit dem öffentlich-rechtlichen Auftrag zu tun hat, verschwindet schrittweise aus dem Programm. Wenn Versicherungen ihre Kohle für teure Frauen und luxuriöse Veranstaltungen in die Hand nehmen, kann sich der Leser mit etwas Phantasie den Gegenwert vorstellen. Für die Unsummen der Öffentlich-Rechtlichen Sender bleibt bei aller Vorstellungskraft der Bildschirm irgendwie immer schwarz.

Zumindest sind noch mehr Fußball, Jauch als Moderator, oder die sonstigen Prestige- und Sabotage-Käufe der letzten Monate bei den Privaten kaum innovativ oder förderlich für das Programm. Vielmehr wird damit die Monotonie und Einfallslosigkeit der Protagonisten zementiert. Statt eigener Ideen, der Entwicklung eigener Kompetenzträger, kauft man lieber die Erfolgssendungen bei denen weg, die durch sparsames Haushalten einen Erfolg draus gemacht haben. Dann steckt man ordentlich Scheine oben rein, die aber unten nicht als Gold, sondern verdaut herauskommen.

Spätestens bei Ringelpitz-Aktionen ála Pilawa muss die Frage erlaubt sein, ob das Geld der Gebührenzahler in pflichtbewussten Händen ist: Da spannt der eine öffentlich-rechtliche Sender dem anderen mit dem Geld aus dem gleichen Topf den Moderator aus. Für mehr, natürlich. Treuhänderisches Haushalten sieht anders aus.

Offenbar glauben die öffentlich-rechtlichen Entscheider, dass die Bürger in Zeiten von Milliarden-Krediten für Griechenland dann noch ein Trinkgeld (wobei wir nicht wissen, ob es tatsächlich vertrunken wird - das zur Klarstellung!) für sie übrig hätte. Es drängt sich die Frage auf, mit welchem Schmerzmittel die Herrschaften täglich den Rest Taktgefühl und Anstand wegdopen, damit sie sich noch selbst im Spiegel ansehen können.

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