Dumm gelaufen

26.09.2011

Da hat man nur einen zur Wahl gestellt und der wird dann nicht gewählt. Demokratie ist manchmal echt blöd.

Angeblich hat er auf seinem GEZ-Anmeldezettel die Frage «Zahlen Sie GEZ-Gebühren» angekreuzt und „leider“ dahinter geschrieben. Das allein strahlt auf den normalen Bundesbürger schon irgendwie etwas Sympathisches aus. Allerdings ist es unglücklich, wenn das genau dann raus kommt, während man sich um den Posten des Intendanten bei einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt bewirbt.

Es ist bezeichnend, das selbst in den Reihen derer, die an vorderster Front stehen, Zweifel am (Un)Sinn der Rundfunkgebühren aufkommen. Wobei es eine weit brisantere Frage gibt: Wie gut ist es um den Datenschutz bei der GEZ bestellt, wenn diese Information öffentlich werden konnte? Das ist immerhin der Verein, der nahezu allmächtigen Datenzugriff auf personenbezogene Daten erhalten soll, wenn der geplante Staatsvertrag durchkommen sollte.

Dass eine Notiz auf einem Zettel, der mutmaßlich nach Köln ging, im Rahmen einer Sitzung in Leipzig Einfluss auf Entscheidungen nimmt, lässt erahnen, mit welch harten Bandagen, und vor allem Aushebelung jeglicher schutzwürdigen Persönlichkeitsrechte bei den öffentlich-rechtlichen gekämpft wird.

Mal sehen, was gegen den nächsten Kandidaten ausgegraben wird. Radio im Auto nicht angemeldet - das wäre doch nett. Oder heimlich in der Gartenlaube eine SAT-Schüssel betreiben ohne an die dafür fällige GEZ-Teilhabe zu denken. Es gibt so herrlich viele Fallstricke, über die selbst gestandene Rundfunk-Fuzzies der Länge nach auf die Nase knallen können. Warum die deshalb so vehement gegen eine Entflechtung und mehr Transparenz sind, wird auf dem Hintergrund dieser Ereignisse um so unverständlicher.

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